Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Fühlen sie sich oft müde und erschöpft, selbst nach ausreichend Schlaf? Leiden Sie unter Muskel- und Gelenkschmerzen? Fällt es Ihnen schwer alltägliche Aufgaben zu bewältigen? Dann leiden sie vielleicht unter einer Schilddrüsenunterfunktion.
Schilddrüsenunterfunktion – Symptome
Eine schilddrüsenunterfunktion kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Hier sind die häufigsten Symptome:
Physische Symptome:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gewichtszunahme
- Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut
- Haarausfall
- Verstopfung
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Schwellung im Gesicht
- Heisere Stimme
- Erhöhte Cholesterinwerte
Kognitive und emotionale Symptome
- Konzentrationsprobleme
- Gedächtnisprobleme
- Depression
- Angst und Nervosität
Reproduktive Symptome:
- Unregelmäßige Menstruation
- Fruchtbarkeitsprobleme
- Reduziertes sexuelles Verlangen
Weitere Symptome:
- Langsame Herzfrequenz
- Schwellungen
- Heisere Stimme und vergrößtere Zunge
- Karpaltunnelsyndrom

Schilddrüsenunterfunktion – Beschreibung und Ursachen
Was ist eine Schilddrüsenunterfunktion?
Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch bekannt als Hypothyreose, ist eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht ausreichend Schilddrüsenhormone produziert. Diese Hormone, insbesondere Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), sind essenziell für die Regulierung des Stoffwechsels, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. Ein Mangel an diesen Hormonen führt zu einer Verlangsamung vieler körperlicher Funktionen.
Ursachen von einer Schilddrüsenunterfunktion
Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann durch verschiedene Faktoren und Bedingungen verursacht werden. Hier sind die häufigsten Ursachen:
- Autoimmunerkrankungen
Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion ist die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem die Schilddrüse an und zerstört deren Gewebe, was zu einer verminderten Hormonproduktion führt. - Jodmangel
Jod ist ein essentielles Element für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Ein Mangel an Jod kann die Fähigkeit der Schilddrüse, genügend Hormone zu produzieren, beeinträchtigen. Jodmangel ist in Regionen, in denen die Nahrung nicht ausreichend Jod enthält, häufiger. - Nebenwirkungen von Medikamenten
Bestimmte Medikamente können die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und eine Hypothyreose verursachen. Dazu gehören:- Amiodaron (ein Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
- Lithium (ein Medikament zur Behandlung von bipolaren Störungen)
- Einige Chemotherapeutika
- Bestrahlung des Halsbereiches
Die Bestrahlung des Halses zur Behandlung von Krebs (z.B. Lymphome) kann die Schilddrüse schädigen und zu einer Hypothyreose führen. - Angeborene Schilddrüsenunterfunktion
Einige Menschen werden mit einer Schilddrüsenunterfunktion geboren. Diese Form der Hypothyreose kann auf genetische Defekte oder eine unvollständig entwickelte Schilddrüse zurückzuführen sein. - Entzündungen der Schilddrüse (Thyreoiditis)
Entzündungen der Schilddrüse, wie die subakute Thyreoiditis, können die Schilddrüse vorübergehend oder dauerhaft schädigen und die Hormonproduktion beeinträchtigen. - Erkrankungen der Hypophyse oder des Hypothalamus
Selten kann eine Hypothyreose durch Erkrankungen der Hypophyse oder des Hypothalamus verursacht werden, die die Freisetzung von Schilddrüsen-stimulierendem Hormon (TSH) beeinflussen. Diese Form der Hypothyreose wird als sekundäre oder tertiäre Hypothyreose bezeichnet. - Postpartale Thyreoiditis
Bei einigen Frauen entwickelt sich nach der Geburt eine postpartale Thyreoiditis, die zunächst zu einer Überfunktion und später zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen kann. - Übermäßige Jodaufnahme
Während ein Mangel an Jod eine Hypothyreose verursachen kann, kann auch eine übermäßige Jodaufnahme die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und zu einer Unterfunktion führen. - Radiojodtherapie
Eine Behandlung mit radioaktivem Jod, die zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt wird, kann die Schilddrüse dauerhaft schädigen und eine Unterfunktion verursachen.
Diese Ursachen zeigen, dass eine Schilddrüsenunterfunktion durch eine Vielzahl von Faktoren und Bedingungen ausgelöst werden kann. Eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung sind wichtig, um die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Komplikationen bei Nichtbehandlung
Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann zu einer Vielzahl von Komplikationen führen, die sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit erheblich beeinträchtigen können. Hier sind einige der schwerwiegendsten Komplikationen:
1. Herz-Kreislauf-Probleme
- Erhöhtes Cholesterin: Hypothyreose kann zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins („schlechtes“ Cholesterin) führen, was das Risiko für Arteriosklerose (Verhärtung und Verengung der Arterien) erhöht.
- Herzprobleme: Langfristig kann dies das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Herzinsuffizienz erhöhen.
2. Myxödem
- Schwere Form der Hypothyreose: Myxödem ist eine schwere und potenziell lebensbedrohliche Form der unbehandelten Hypothyreose. Symptome umfassen extreme Kälteempfindlichkeit, Schläfrigkeit, Bewusstseinsverlust und im schlimmsten Fall Koma.
- Myxödem-Koma: Ein medizinischer Notfall, der durch eine drastische Verschlechterung der Schilddrüsenhormonwerte verursacht wird und intensive Behandlung erfordert.
3. Neurologische Probleme
- Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen: Anhaltende Hypothyreose kann zu ernsthaften kognitiven Beeinträchtigungen führen, einschließlich Gedächtnisverlust und Schwierigkeiten bei der Konzentration.
- Periphere Neuropathie: Langfristige Hypothyreose kann Nervenschäden verursachen, die zu Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schmerzen in den Extremitäten führen.
4. Psychische Probleme
- Depression und Angst: Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann zu schweren Stimmungsschwankungen, Depressionen und Angstzuständen führen.
- Psychosen: In seltenen Fällen können schwere psychische Störungen auftreten.
5. Fortpflanzungsprobleme
- Fruchtbarkeitsprobleme: Hypothyreose kann zu Unfruchtbarkeit führen und das Risiko für Fehlgeburten erhöhen.
- Schwangerschaftskomplikationen: Bei schwangeren Frauen kann eine unbehandelte Hypothyreose zu Komplikationen wie Präeklampsie, Frühgeburten und Entwicklungsstörungen beim Kind führen.
6. Muskuläre und Gelenkprobleme
- Muskelschwäche und -schmerzen: Langfristige Hypothyreose kann zu anhaltenden Muskelschmerzen, Steifheit und Schwäche führen.
- Gelenkprobleme: Betroffene können auch Gelenkschmerzen und -steifheit erleben.
7. Stoffwechselprobleme
- Gewichtszunahme: Eine langsame Stoffwechselrate kann zu einer anhaltenden und signifikanten Gewichtszunahme führen.
- Hypoglykämie: Ein gestörter Stoffwechsel kann auch zu niedrigem Blutzucker (Hypoglykämie) führen.
8. Haut- und Haarprobleme
- Schwere Trockenheit und Haarausfall: Langfristige unbehandelte Hypothyreose kann zu erheblich trockener Haut, brüchigen Nägeln und schwerem Haarausfall führen.
9. Verdauungsprobleme
- Verstopfung: Chronische Verstopfung kann zu weiteren gesundheitlichen Komplikationen wie Hämorrhoiden oder Darmverschlüssen führen.
Die rechtzeitige Diagnose und Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion sind entscheidend, um diese schwerwiegenden Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch die tägliche Einnahme von synthetischen Schilddrüsenhormonen, die den Hormonmangel ausgleichen und die Symptome kontrollieren. Regelmäßige ärztliche Überwachung ist wichtig, um die Dosierung anzupassen und die Schilddrüsenhormonwerte im normalen Bereich zu halten.

Schilddrüsenunterfunktion – Behandlung
Die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zielt darauf ab, den Hormonmangel auszugleichen, die Symptome zu lindern und die normale Stoffwechselfunktion wiederherzustellen. Hier sind die wichtigsten Aspekte der Behandlung:
1. Hormonersatztherapie
Die Standardbehandlung für Hypothyreose ist die tägliche Einnahme von synthetischen Schilddrüsenhormonen. Die häufigsten Medikamente sind:
Levothyroxin (T4): Dies ist das am häufigsten verschriebene Medikament und ein synthetisches Hormon, das die Funktion des natürlichen Thyroxins (T4) im Körper imitiert. Levothyroxin wird oral eingenommen und in der Regel einmal täglich auf nüchternen Magen verabreicht, vorzugsweise morgens.
Liothyronin (T3): In einigen Fällen wird auch Liothyronin, ein synthetisches Triiodthyronin (T3), verwendet. Es ist stärker wirksam, hat aber eine kürzere Halbwertszeit. Es wird seltener allein verwendet, kann aber in Kombination mit Levothyroxin eingesetzt werden.
2. Regelmäßige Überwachung und Anpassung der Dosierung
Die Behandlung erfordert regelmäßige Blutuntersuchungen, um die Schilddrüsenhormonspiegel (TSH, T4 und manchmal T3) zu überwachen und die Medikamentendosierung entsprechend anzupassen. Zu Beginn der Behandlung sind häufigere Kontrollen notwendig, später in der Regel alle sechs bis zwölf Monate.
3. Lebensstiländerungen
Ein gesunder Lebensstil kann die Behandlung unterstützen und die Symptome lindern:
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Jod, Selen und Zink ist, kann die Schilddrüsenfunktion unterstützen. Jodreiche Lebensmittel wie Meeresfrüchte, Milchprodukte und jodiertes Salz sind besonders wichtig.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, den Stoffwechsel zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
- Stressbewältigung: Stressmanagement-Techniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, die Symptome zu lindern.
4. Behandlung von Begleiterkrankungen
Hypothyreose kann mit anderen Gesundheitsproblemen einhergehen, die ebenfalls behandelt werden müssen. Dazu gehören erhöhte Cholesterinwerte, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und andere hormonelle Störungen.
5. Schwangerschaft und Hypothyreose
Schwangere Frauen mit Hypothyreose benötigen eine besonders sorgfältige Überwachung und Anpassung ihrer Hormontherapie, da eine unbehandelte Hypothyreose das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöht.
6. Magnetfeldtherapie
Manche Patienten nutzen auch alternative Therapien wie die Magnetfeldtherapie. Magnetfeldtherapie wirkt abschwellend, schmerzlindernd und entzündungshemmend
7. Umgang mit Symptomen
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können spezifische Maßnahmen helfen, die Symptome zu lindern:
- Feuchtigkeitsspendende Hautpflege: Zur Behandlung trockener Haut.
- Ernährungsumstellung: Um Verstopfung zu verhindern.
- Geeignete Kleidung: Um Kälteempfindlichkeit zu reduzieren.
Fazit
Die Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion ist in der Regel lebenslang und erfordert eine kontinuierliche Anpassung und Überwachung. Mit der richtigen Medikation und Lebensweise können die meisten Menschen mit Hypothyreose ein normales und gesundes Leben führen. Regelmäßige Arztbesuche und die Einhaltung der verordneten Therapie sind entscheidend für den Behandlungserfolg.
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